Wie der Digital Markets Act Google & Co beschränken will
Die allumfassende Marktmacht von Meta, Google und anderen großen Tech-Konzernen ist der EU schon lange ein Dorn im Auge. Während die Konzerne über immer mehr Kanäle verfügen, über die sie Daten sammeln und zusammenführen können, bleiben neuen Start-ups und kleineren Playern immer mehr dieser Quellen verwehrt. Die EU hat sich dazu entschlossen, dies zu ändern und will Big Tech in Zukunft dazu zwingen, einen Teil ihrer Marktmacht abzugeben und sogar anderen Marktteilnehmern Zugang zu ihren Daten zu gewähren. Der Digital Markets Act soll es möglich machen.
Einstufung von Internetriesen als Gatekeeper
Geht es nach den Plänen der EU, sollen Internetkonzerne, die bestimmte Grenzen überschreiten, als sogenannte Gatekeeper eingestuft werden. Das betrifft Marktteilnehmer, die eine Marktkapitalisierung von über 7,5 Milliarden Euro aufweisen und mehr als 45 Mio. monatliche Nutzer verzeichnen. Zahlen, die Google, Meta und Amazon selbstverständlich locker überschreiten. Dabei will die EU einzelne Dienste wie YouTube, Google Maps oder die Google-Suche als einzelne Entitäten betrachten. Das wiederum führt zu großen Nachteilen für die Mutterkonzerne dahinter. Schließlich bestand ein großer Teil der Marktmacht dieser Gatekeeper-Unternehmen vor allem darin, dass die Daten ihrer unterschiedlichen Dienste miteinander verschränkt und aggregiert wurden. Auf diese Weise konnten sehr viele unterschiedliche Daten über einen Nutzer erstellt werden. Diese exakten Nutzerprofile wiederum lassen sich in der Werbewirtschaft gut in klingende Münze verwandeln. Genau diese Verknüpfung der Daten will die EU mit dem DMA allerdings nun unterbinden.
Gatekeeper sollen Marktzugang öffnen
Eine weitere Zielsetzung, die mit dem Digital Markets Act verfolgt wird, ist die, dass die Gatekeeper-Unternehmen anderen Marktteilnehmern sogar mehr Zugang verschaffen sollen. Werbende Unternehmen werden somit in Zukunft Daten in die Hand bekommen, von denen sie bislang nur träumen konnten.
DMA schafft neue Marktbedingungen Der Digital Markets Act schafft völlig neue Rahmenbedingungen für die Entwicklung neuer Produkte, Apps und Softwares, da auch kleinere Marktteilnehmer plötzlich Zugang zu Daten erhalten sollen, die bislang nur den Big-Tech-Unternehmen vorbehalten waren. Das könnte für eine Reihe neuer Entwicklungen am Markt sorgen. Dass die Milliardenkonzerne, die vorwiegend aus den USA stammen, den DMA jedoch einfach kommentarlos akzeptieren werden, ist ebenso unwahrscheinlich. Rechtlich realisiert werden soll der DMA im Jahr 2024. Die nächsten Monate werden somit zeigen, wie die Onlinewelt in Europa künftig aussehen wird.
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